750 Jahre Steyerberg

Die Steyerberger stehen in den Startlöchern: Am Mittwoch 17. Juni 2009 beginnen die Feierlichkeiten zum 750-jährigen Bestehen und zum Schützenfest.

Schützenfest, Festakt,Klassentreffen, Tag der offenen Tür, Musik,Tanz, der große Festumzug mit Kapellen, Festwagen historischen Kostümen- und das Ganze fünf Tage lang mit einem Feuerwerk zum krönenden Abschluss: Steyerbergs 750-Jahr-Feier wird ein Riesenspektakel! Monatelang haben Verwaltung, Vereine,der eigens gegründete Arbeitskreis und Einzelne das Jubiläum geplant, Ideen gesammelt und wider verworfen, Veranstaltung koordiniert, bewoben und festgezurrt. Am 17. Juni 2009 fällt nun der Startschuss; am 21. Juni klingt die Festwoche mit Böllern und Raketen aus.

Bürgermeister Andreas Götz, Projektleiterin Anke Köneking und alle anderen Organisatoren rechnen mit Tausenden Besuchern aus Steyerberg, aus den Ortsteilen und aus der Umgebung, die während dieser fünf Tage gemeinsam mit den Steyerbergern den 750. Geburtstag ihres Heimatortes feiern werden.

Der Rat und ehemalige Schützenkönige versammeln sich auf dem Amtshof
Feuerwehrkapelle Steyerberg, Schützenfest 2009

Der offizelle Festakt mit geladenen Gästen, mehr als 250 sind gekommen, fand am Donnerstagabend statt. Eingebettet in die Feierlichkeiten rund ums Jubiläum ist die Tradtionsveranstaltung, das Schützenfest, das der Flecken erstmals 1689 veranstaltete und damit exakt seit 420 Jahren feiert. Haupttag des Schützenfestes ist- und das ist wegen der Verkürzung des Festes auf drei Tage neu- der Freitag mit dem Platzkonzert am Morgen, der Proklamation des neuen Schützenkönig und dem Festball am Abend. Kinderschützenfest mit Spielwiese und Luftballonwettbewerb sowie der Seniorennachmittag fanden am Sonnabend statt, am Sonntag schließlich mit dem „Historischen Umzug“.

Während der Festwoche wurden verschiedene Begebenheiten aus der alten und neueren Geschichte auf vielerlei Weise wiederbelebt: Wie in früheren Zeiten ladete die Feuerwehrkapelle die Bürger in den Ortsteilen musikalisch zum Schützenfest ein. Die Gewehrgruppe marschierte durch den geschmückten Ort Steyerberg und lud die Bürger zum Schützenfest ein.

Friedrich Thiemann schlüpfte dabei, in historischer Uniform, in die Rolle seines Onkels Louis Thiemann, dem einstigen Amtsdiener des Fleckens, der Anfang des 20. Jahrhunderts die allgemeinen Mitteilungen ins Plattdeutsche übersetzte und der Bevölkerung kundtat. In historischer Uniform gab er den Beginn des Schützenfestes mit dem sogenannten Ausklingeln bekannt.

Gewehrgruppe, Schützenfest 2009
Friedrich Thiemann schlüpfte in die Uniform seines Onkel Louis
Zum Jubiläum wurde der Flecken schön gescmückt
Platzkonzert auf dem Amtshof und Warten auf den Ausmarsch

Der Sonntag brachten Tausende Teilnehmer und Zuschauer eine großartige Stimmung in Steyerbergs Straßen. Angeführt vom heimischen Reit- und Fahrverein mit prächtigen Pferden und Reiterinnen und Reiter in farbenfrohen Kostümen, folgten Kapellen mit schmissiger Marschmusik. Wagen mit bezugsreichen Themen, Fußgänger sowie historische Fahrzeuge. Eine Kompanie der Patenschaftseinheit Langendamm folgte den ehemaligen Schützenkönigen und aktuellen Ratsmitgliedern mit ihren Gästen. Ortsteile waren auf Festwagen präsent, Vereine zeigten durch teilweise phantasievolle Ausstattung ihre Verbundenheit mit dem Flecken. Die heimischen Heimatvereine erinnerten mit landwirtschaftlichen Maschienen – unter anderem eine Dreschmaschine, ein Erntewagen – an vergangene Zeiten. Der Heimatverein Steyerberg hatte auf einem Festwagen die Meyersieksche Mühle nachgebaut und zu einen Hingucker werden lassen.Ob bunt und schrill, nah am historischen Vorbild oder von künstlerischer Freiheit geprägt: Die Steyerberger hatten sich große Mühe gegeben, um den Festumzug zu einem einmaligen Erlebnis werden zu lassen. Mit Erfolg: Alle Beteiligten waren, dank guten Wetters und toller Stimmung am Straßenrand, bestens gelaunt.

Der Heimatverein Steyerberg präsentierte das "Müllerwesen" mit einem Festwagen.
Auch ein Fußgruppe des Heimatvereins Steyerberg nahm am Festumzug teil.

Feuerwehrgruppen fuhren in gut gepflegten alten Vehikeln mit, Bewohner einzelner Straßenzüge nahmen Bezug auf ihre Straßennamen. Der Lebensgarten zeigte durch diverse Gruppen, dass er sich mit dem Kernort verbunden fühlt.

Die Waldschule suchte per Fahrzeugaufschrift Nachwuchs zur Sicherung ihres Bestandes. Und schließlich erinnerte die lokale Brauerei durch einen nostalgischen Bus an die kommenden Labsale im Festzelt.

 

Unterstützt von fünf Kapellen zogen sie durch den Ort: die Gallier, die Ritter der Burg Steyerberg und auch Lügenbaron von Münchhausen, der zur Feier des Tages noch einmal auf der Kanonenkugel ritt. Eine Sambagruppe war dabei, andere trugen historische Kostüme aus Barock und Rokoko, auch die 20er Jahre waren vertreten.

Alle, die nur zum Zuschauen gekommen waren, jubelten den kostümierten und bestens gelaunten Steyerbergern vom Straßenrand aus zu, wippten im Takt, sangen lauthals mit und schlossen sich, kaum war der letzte Wagen vorrüber, dem Umzug an.

Auf dem Festplatz angekommen, stellten sich die Teilnehmer zu einem Gruppenfoto dem Fotografen. Im Festzelt und auf dem Festplatz sorgten Musikgruppen für Stimmung. Zum Abschluß der 750 Jahrfeier fand ein großes Feuerwerk statt. Bis in die frühen Morgenstunden wurde gefeiert.

Kurzum Volksfeststimmung, die nach den schon bestens besuchten Schützenfesttagen zuvor ihren Höhepunkt erreichte. Ein gelungenes Jubiläum.